Leitlinien

Leitlinien für die Kolpinghäuser im VKH

Wo KOLPING draufsteht, ist auch KOLPING drin

Grundlage unserer Leitlinien ist das Leitbild des Kolpingwerkes Deutschland. Sie bauen darauf auf und konkretisieren dieses für den Bereich der Kolpinghäuser. Unsere Leitlinien sind das Ergebnis einer Befragung der Mitglieder im Verband der Kolpinghäuser und haben daher einen hohen Grad an Verbindlichkeit für unsere gemeinsame Arbeit.

Alle Verantwortlichen in den Rechtsträgern der Kolpinghäuser, die sich im Verband der Kolpinghäuser zusammenschließen, bekennen sich zu dem in diesen Leitlinien formulierten Verständnis und Auftrag. Diese Leitlinien sind für uns alle die Grundlage, auf der wir die Arbeit in und mit den Kolpinghäusern ausrichten.

Diese Leitlinien wurden im Rahmen der Mitgliederversammlung des Verbandes der Kolpinghäuser am 9. November 2007 in Köln beschlossen. Sie beschreiben die Kolpinghäuser im Verband der Kolpinghäuser als Solidaritäts- und Qualitätsgemeinschaft.

Diese Leitlinien sind für uns Grundlage und Orientierung unserer Arbeit. Sie stehen auf dem Fundament einer reichen Tradition und Erfahrung.

Adolph Kolping – Ursprung und Auftrag

Wir bekennen uns zu Adolph Kolping. Er ist die Leitfigur für jedes Kolpinghaus. Sichtbar machen wir dieses durch optische Bezüge, durch die Bezeichnung des Hauses als Kolpinghaus sowie durch die Ableitung der Aufgaben des Hauses von Adolph Kolping her und auf die verbandlichen Ziele des Kolpingwerkes hin.

Die grundsätzliche Zielsetzung, die Adolph Kolping mit der Errichtung der katholischen Gesellenhäuser verband, bleibt auch für uns maßgebend und richtungweisend. Seine Überzeugung ist für uns Ermutigung und Herausforderung zugleich.
 

Werte, die uns verbinden

Bei unserer Arbeit lassen wir uns leiten von dem Glauben an Jesus Christus und seiner Frohen Botschaft, von dem Beispiel Adolph Kolpings sowie von den Prinzipien der katholischen Soziallehre / christlichen Gesellschaftslehre.

Der Mensch steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Seine Bedürfnisse und Erwartungen nehmen wir ernst. Menschen spüren in den Kolpinghäusern eine wertschätzende Atmosphäre.

Unser Ziel ist, unseren Beitrag zu einer menschenwürdigen Gestaltung der Gesellschaft zu leisten.
 

Kolpinghaus – ein Name, der verpflichtet

Wir richten das Kolpinghaus an den Zielen und der Programmatik des Kolpingwerkes aus

Kolpinghäuser stehen heute als Jugendwohnheime, Hotels, Gästehäuser, Vereins- und Tagungshäuser, als Bildungs- und Begegnungszentren, als Wohnheime, Gaststätten und Restaurants, als Familienferienstätten sowie als Veranstaltungszentren im Dienst an den Menschen.

In ihrer Vielfalt und Verschiedenartigkeit dienen die Kolpinghäuser dem gleichen und gemeinsamen Auftrag und Ziel:

  • Orte der Begegnung und der Bildung zu sein,
  • den Menschen Orientierung und Lebenshilfe anzubieten,
  • Bewusstsein für ein verantwortliches Leben und solidarisches Handeln zu fördern,
  • einen Beitrag in der Jugendsozialarbeit, in der Familienförderung, im Zusammenwachsen in der Einen Welt und in der Bewahrung der Schöpfung sowie in der Arbeitswelt zu leisten,
  • Glaube und Religion in unseren Häusern erfahrbar zu machen.


Kolpinghaus – ein Ort, an dem Kolpingsfamilien zu Hause sind

Wir stellen das Kolpinghaus in den Dienst der Kolpingsfamilie

Wir setzen auf eine gute Zusammenarbeit mit den Kolpingsfamilien. Eine personelle Verknüpfung zwischen der Kolpingsfamilie und dem Trägerverein des Kolpinghauses ist uns wichtig. Wir unterstützen die Arbeit der Kolpingsfamilien und schaffen Möglichkeiten, dass sie für ihre Aktivitäten und die Angebote des Kolpingwerkes werben können.

Im Kolpinghaus haben Kolpingsfamilien im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten des Kolpinghauses ihre feste Bleibe und Anlaufstelle für ihre Mitglieder.

Unsere Kolpinghäuser sind auch für andere Vereine und Organisationen offen, soweit sie mit rechtsstaatlichen Prinzipien übereinstimmen und christlichen Wertmaßstäben nicht widersprechen.
 

Kolpinghaus – ein Haus mit Herz und Sinn

Wir orientieren uns bei unseren Entscheidungen an betriebswirtschaftlichen Erfordernissen

Wir verbinden unseren ideellen Auftrag mit dem Ziel des wirtschaftlichen Erfolges. Wirtschaftlicher Erfolg ist allerdings kein Selbstzweck. Er steht für uns im Dienst der inhaltlichen Ausrichtung.

Wirtschaftliches Denken und Handeln muss unseren ethischen Grundsätzen entsprechen. Es muss die programmatischen Ziele des Kolpingwerkes fördern.

Im Umgang mit Kunden, Dienstleistern, Gästen und Pächtern sowie dem hauptberuflichen Personal beachten wir die Grundsätze der Fairness, Transparenz und Ehrlichkeit.


Kolpinghaus – in kompetenten Händen

Wir geben das Kolpinghaus in die Hände von Menschen, die es mit Kompetenz und Herz begleiten

Die Kolpinghäuser beziehen und leben ihre Stärke besonders aus dem kompetenten und auch ehrenamtlichen Engagement der Verantwortlichen. Ein wichtiger Beitrag zum Erfolg der Kolpinghäuser ist für uns ein gutes Zusammenwirken von ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Mit der Leitung eines Kolpinghauses verbinden wir eine besondere Verantwortung für den Schutz und die Förderung des Namens „Kolpinghaus”.

Die Identifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kolpinghäusern mit dem christlichen Menschenbild und eine positive Einstellung zu Adolph Kolping und zum Kolpingwerk sind wichtige Voraussetzungen ihres Dienstes.

Die Aufgabe zum Austausch mit anderen Kolpinghäusern sowie zur Fortbildung in wichtigen, mit der Führung eines Kolpinghauses verbundenen Fragen, nehmen wir wahr.


Verband der Kolpinghäuser – das Band, das uns verbindet

Vorstand, Verwaltungsrat und Mitglieder im Verband der Kolpinghäuser verstehen sich als Teil einer Solidaritäts- und Qualitätsgemeinschaft. Mit seiner Geschäftsstelle ist der Verband der Kolpinghäuser Dienstleister in diesem Sinne. Deshalb wollen wir im Verband der Kolpinghäuser:

  • Fortbildungsbedarf feststellen und an Schulungen teilnehmen,
  • bei rechtlichen, betriebswirtschaftlichen, baulichen, konzeptionellen und strategischen Fragen Rat einholen,
  • an Austausch- und Informationsforen mit den Leitungen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anderer Kolpinghäuser teilnehmen,
  • Informationen aus den Kolpinghäusern veröffentlichen,
  • die Marke „Kolpinghaus” schützen und dafür positiv werben,
  • unsere Anliegen und Interessen zusammen mit dem Verband der Kolpinghäuser nach innen und außen vertreten.

Der Verband der Kolpinghäuser ist für uns das Band, das uns verbindet und zusammenhält. Wir stellen uns gemeinsam dem Anspruch: "Wo KOLPING draufsteht, ist auch KOLPING drin!”

Unsere Geschichte

Mit der Gründung von Gesellenvereinen (heute Kolpingsfamilien) verband Adolph Kolping (1813-1865) auch den Auftrag zur Errichtung von Gesellenhäusern als Treffpunkte des Vereins und als Unterkunftsmöglichkeiten für wandernde Handwerksgesellen. Viele Kolpinghäuser wurden von Adolph Kolping selbst gegründet. Das erste „Gesellenhospitium“ eröffnete er im Mai 1853 in Köln. Weitere Häuser folgten. Mittlerweile gibt es analog zur Entwicklung des Verbandes in mehr als 50 Ländern dieser Welt Kolpinghäuser.

Ab 1910 setzte sich für die Gesellenhospitien die Bezeichnung Kolpinghäuser durch. 1936 wird diese Bezeichnung zur Pflicht. Der Name steht für eine lange Geschichte und Tradition, er steht für Kontinuität, Zuverlässigkeit, und die Fähigkeit, die „Nöte der Zeit“ zu erkennen und darauf im Sinne der Menschen zu antworten.

Am 4. August 1909 beschloss der Generalrat des Internationalen Kolpingwerkes die Gründung eines "Revisionsverbandes zur Unterstützung der Verwaltungen der Gesellenhäuser". Erst unter dem Druck der ersten Krisenjahre der Weimarer Republik kam es allerdings zur Gründung eines Verbandes, der eigens für die Belange der sich rasch entwickelnden Gesellenhäuser zuständig sein sollte. Diese am 3. Januar 1923 vom Generalrat getroffene Entscheidung wurde mit Wirkung vom 5. Mai 1925 und mit Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht Köln vollzogen. Der „Verband Katholischer Gesellenhäuser, Lehrlings- und Ledigenheime” war gegründet. Seit dem 3. März 1953 heißt er „Verband der Kolpinghäuser”.

Die Quartalszeitschrift des Verbandes heißt AUGENBLICKMAL! und geht zurück auf die Schrift "Das Gesellenheim”, die erstmals im Februar 1927 erschien. Sie informiert aus dem Leben der Kolpinghäuser und über viele relevante Themen und Fragestellungen der Kolpinghäuser.