Welche Faktoren tragen zur Stabilisierung von Ausbildungsverläufen im sozialpädagogisch begleiteten Azubi- und Jugendwohnen bei?
Dieser Frage ist der Verband der Kolpinghäuser e. V. (VKH) in einem knapp zweijährigen Forschungsprojekt nachgegangen. Gefördert wurde das Vorhaben über den Kinder- und Jugendplan des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Verortet ist das Vorhaben am Querschnitt zu Themen der Kinder- und Jugendhilfe, der Ausbildungs- und Mobilitätsförderung sowie der Wohnraumpolitik. VKH-Geschäftsführerin Christina Borchert erläutert: „Im aktuellen Diskurs zum Azubiwohnen liegt der Fokus insbesondere auf der Immobilie und möglichen Neubauprojekten. Unsere Projektergebnisse unterstreichen, dass der politische und gesamtgesellschaftliche Fokus auf das Azubi- und Jugendwohnen viel stärker auch um inhaltliche und konzeptionelle Fragestellungen erweitert werden muss.“
Insgesamt schätzen die befragten Fachkräfte und Bewohnenden das sozialpädagogische Angebot in den Einrichtungen zu über 70% als sehr relevant ein. Die jungen Menschen nutzen das Angebot in den Häusern zur Persönlichkeitsentwicklung, Verselbstständigung und zur Unterstützung in der Ausbildung. Die Projektergebnisse zeigen, dass eine Stabilisierung des Ausbildungsverlaufen im sozialpädagogisch begleiteten Jugendwohnen tatsächlich erreicht werden kann: die Mitarbeitenden in den Einrichtungen schätzen im Durchschnitt die Abbruchquote ihrer Bewohnenden in Ausbildung auf 5 Prozent. Dies ist im Vergleich zur bundesweiten Abbruchquote von 26,7 Prozent (Berufsbildungsbericht 2023) sehr niedrig.
Die Ergebnisse des Projektes hat der VKH um politische Handlungsempfehlungen ergänzt und in einer kurzweiligen Handreichung im Mini-Format zusammengefasst. Die Broschüre kann online unter https://www.kolpinghaeuser.de/veroeffentlichungen abgerufen werden und beim Verband der Kolpinghäuser (gegen Portoerstattung) als Druckexemplare bestellt werden.
