Aktuelles

Mit dem Rad in die Zukunft

12.08.2020

Das KolpingHotel Schweinfurt hat – wie die gesamte Branche – komplizierte Monate hinter sich. Doch jetzt, in den Sommermonaten, blüht das Geschäft auf. Heike Wagner und ihre KollegInnen dürfen wieder Tagungs- und Übernachtungsgäste empfangen. Viele davon sind Radreisende.

„Schon seit einigen Jahren haben wir Kooperationen mit diversen Anbietern von Radreisen“, berichtet Heike Wagner. Sie arbeitet an der Rezeption des Kolping-Hotels. „Aber in diesem Jahr ging es so richtig los.“ Bis zu 15 der insgesamt 35 Zimmer des Kolping-Hotels Schweinfurt sind zeitweise von Radreisenden gebucht. Neben Individual-Rad-Reisenden aus allen Regionen Deutschlands kommen immer mehr Rad-Touristen über Radreisen-Veranstalter. Sie haben eine mehrtägige Tour am Main entlang gebucht und machen in Schweinfurt Station.

Deren Gepäck wird von einem Fahrdienst des Veranstalters gebracht und auch wieder abgeholt. Die Fahrräder finden in hoteleigenen Fahrradhäuschen einen diebstahl- und wetterfesten Platz. Ein Arrangement, das offensichtlich ankommt: „Dieses Jahr kommen so viele Radfahrer, unser Fahrradhaus ist im Juli aus allen Nähten geplatzt“, erzählt Heike Wagner lachend. Schnell war aber auch hierfür eine Lösung gefunden: „Einen Tag haben wir den Wintergarten zum Fahrradstellplatz umfunktioniert. Am nächsten Tag hatten die Hausmeister schon ein zweites Fahrradhaus gezimmert.“

„Der Tag war brutal“

Schnell praktikable Lösungen finden und strukturiert umsetzen – damit hat Heike Wagner als gelernte Speditionskauffrau jahrzehntelange Erfahrung. Vor eineinhalb Jahren kam sie, auf der Suche nach einer neuen Herausforderung, an der Rezeption des Kolping-Hotels an. Mit viel Eigeninitiative und Unterstützung der Kollegen fuchste sie sich in die Abläufe und Programme des Hotelbetriebs. Ihre Erfahrungen aus der Logistik kommen ihr hierbei zugute. Etwa wenn für Tagungsveranstaltungen noch kurzfristig Wünsche nach einer geänderten Medienausstattung eintreffen. Oder wenn von einem auf den anderen Tag das komplette Unternehmen schließen muss. So wie am 17.3., als der bayerische Ministerpräsident Markus Söder in seiner Pressekonferenz verkündete, dass keine Hotelübernachtungen mehr stattfinden.

„Der Tag war brutal“, erinnert sich Heike Wagner. „Ich war in der Frühschicht alleine und auf einmal mussten wir von 100 auf 0 runterfahren. Später kam dann noch der Hotelleiter dazu. Gemeinsam haben wir, zunächst für die kommenden drei Wochen, alle Übernachtungen und Tagungen abgesagt.“ Nach dieser Mammutaufgabe ging es für Heike Wagner erstmal in Kurzarbeit. Mitte Mai stieg sie allmählich wieder in den Arbeitsalltag ein. Zuhause, vom Laptop aus. „Vor allem habe ich zunächst die ganzen Absagen bearbeitet. Das war natürlich keine so schöne Tätigkeit“, berichtet sie. Doch es kamen auch wieder Tagungs- und Veranstaltungsanfragen – vor allem für die Jahre 2021, 2022 und 2023.

Der „neue“ Arbeitsalltag

Seit Mai arbeitet Heike Wagner wieder, in Urlaubsvertretung für den Hotelleiter, sechs Stunden am Tag an der Hotelrezeption. „Es ist schön, wieder da zu sein. Hier ist ja fast mein zweites Zuhause“, schmunzelt sie. Zu Beginn, als es noch etwas ruhiger war, nutzte das Team noch die Zeit, um Abläufe zu optimieren. Papier sparen, Farbsystematik für E-Mail-Korrespondenz etablieren, … Doch bald nahm der Hotelbetrieb wieder volle Fahrt auf. Heike Wagner führt nun lange Telefonate, um potentiellen Gästen die neuen Abläufe und Hygienepläne nahe zu bringen. Auch die Gästebetreuung vor Ort nimmt nun mehr Zeit in Anspruch: „Beim Check-In erkläre zum Beispiel nochmal jedem, wie das Frühstück jetzt abläuft; dass das Buffet voll bestückt ist, aber keine Selbstbedienung stattfindet sondern ein Mitarbeiter hinter der Plexiglasscheibe alles dem Gästewunsch entsprechend anrichtet und ausgibt.“

Und insgesamt? Hat sich die Arbeit durch Corona verändert? „Eigentlich nicht“, lacht Heike Wagner, „das wichtigste ist ja schließlich der Kontakt zu den Gästen. Die Gespräche und direkten Rückmeldungen.“ Und das findet jetzt endlich wieder statt – wenn auch durch eine Plexiglasscheibe hindurch.

 

Quelle: https://kolping-hotels-resorts.com/mit-rad-in-die-zukunft-schweinfurt/