In einer gemeinsamen Positionierung nehmen der Verband der Kolpinghäuser, das Kolpingwerk Deutschland und der Verband der Kolping-Bildungsunternehmen Deutschland (im Folgenden zusammen kurz KOLPING genannt) Stellung zum Gesetzentwurf der Bundesregierung für eine „Aus- und Weiterbildungsförderung“. Grundsätzlich begrüßt KOLPING die Initiative der Bundesregierung, greift aber wichtige Aspekte auf, die im Gesetzentwurf unzureichend geregelt sind oder, wie das Jugendwohnen, gänzlich fehlen.
KOLPING fordert etwa, die Berufseinstiegsbegleitung als bewährtes Instrument der Berufsorientierung- und Vermittlung zu erhalten und im Rahmen einer Ausbildungsgarantie auch Förderinstrumente wie die Assistierte Ausbildung zu stärken.
Aus Sicht von KOLPING reicht zudem die geplante Ausweitung der Mobilitätspauschale nicht aus, um die Mobilität von Ausbildungsplatzsuchenden zu erhöhen: auch bezahlbare Wohnangebote für Auszubildende müssen gestärkt werden. Insbesondere die Einrichtungen des Jugend- und Azubiwohnens bieten nicht nur bezahlbaren Wohnraum und somit räumliche Flexibilität, sondern machen ihren Bewohner*innen in Ausbildung individuelle Angebote der sozialpädagogischen Begleitung. Verselbständigung, Persönlichkeitsentwicklung und ein erfolgreicher Ausbildungsabschluss werden somit unterstützt.
KOLPING appelliert zudem an die politischen Entscheider*innen, Förderrichtlinien und Sonderprogramme im Bereich der Digitalisierung auch für die freien Träger der beruflichen Bildung zu öffnen. Hier besteht Nachbesserungsbedarf, damit insbesondere junge, benachteiligte Menschen von der digitalen Transformation nicht abgekoppelt werden.
